Der österreichische Popsender Ö3 (das ist ein
österreichischer Radiosender) steht anscheinend schon länger in der Kritik,
dass er zu wenig einheimische Musik spiele. Da ich Ö3 nur in Notfällen beim
Transit durch Österreich höre, war mir das nicht bekannt.
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10202721265130673&set=p.10202721265130673&type=1&theater |
Nun hat sich eine Moderatorin des Popsenders sich in einem
Interview nicht sehr lobend über manche österreichische Musiker geäußert.
Und weil Ö3 und einheimische Musik keine Freunde zu sein scheinen, zieht sie gerade
die Entrüstung der „Massen“ in Form eine Social Media Shitstorms auf sich. Die
Arme heißt Elke Lichtenegger und müsste den Reaktionen nach gesagt haben: „Aus
Österreich kommt nur Scheißmusik, deshalb spielen wir die nicht“. Aber wenn man
sich das Interview anhört, dann sagt sie dort nur, sie habe angenommen, die warmsingenden
Imagine Dragons in Zimmer nebenan seien „irgendsoeine österreichische
volllkommen unbekannte Band“. Der Gipfel der Dummheit ist die Online Petitionauf Change.org, die fordert Elke Lichtenegger deswegen freizustellen.
Aber es ist ja im Grunde scheißegal was Elke Lichtenegger gesagt
hat. Ich gebe mal das Stichwort „Meinungsfreiheit“. Außerdem: „irgendsoeine volllkommen
unbekannte Band“ gibt es in den USA auch. Da finde ich es unerträglich, dass Georg
Spatt, der Ö3 Chef wohl von der Social Media Crew des Ö3 (wenn die sowas haben)
dazu genötigt wurde ein Statement gegen Frau Lichtenegger auf der Ö3-Facebookseite
zu posten. Als ob es die Hauptaufgabe von Elke Lichtenegger wäre, die zu spielende
Musik bei Ö3 auszusuchen:
„Liebe Ö3-HörerInnen, ich verstehe den Ärger und die
Entrüstung über das Interview von Elke Lichtenegger. Es tut mir sehr leid, dass
sich viele Musiker und Interessierte durch dieses Interview in ihrer kritischen
Meinung gegenüber Ö3 bestätigt sehen. Ich entschuldige mich für die in diesem
Interview augenscheinliche Gedanken- und Respektlosigkeit, die nicht der
Einstellung von Ö3 und seiner Redaktionen entspricht. […] "Nein", Ö3
denkt nicht so! Georg Spatt, Ö3 Chef“
Ja Herr Spatt, sehr gut gemacht. Nicht. Ich empfehle Ihnen dringend
Nachhilfe in Sachen Führung und Mitarbeitermotivation: Simon Sinek: Why Leaders Eat Last.
Und den ganzen Shitstormern möchte ich auch noch etwas sagen:
Wie man weiß, sind die Hitparaden der Welt ja voll mit österreichischen Titeln.
Oder doch nicht? Warum nur? Vielleicht weil Mozart und Falco leider tot sind?
Kommt mal klar und regt euch über die wirklich schlimmen Dinge auf. Syrien,
Ukraine oder darüber, dass Elke hustet ohne die Hand vor den Mund zu nehmen.
Ich finde ja nur die Tatsache schlimm, dass sie bei einem solchen Sender arbeitet und nicht weiß, wie man sich benimmt. Es zeugt nämlich nicht unbedingt von Respekt, Gäste anzufahren und die Türen zu knallen.
AntwortenLöschenDass sich Herr Spatt rechtfertigt finde ich.. Bedenklich, eben in puncto Meinungsfreiheit. Lächerlich so was. Vor allem, dass sich er sich für die Meinung und Aussage eines anderen rechtfertigt.
Toller Beitrag - mal wieder.!
Casey
Das aus D die Österreichische Musiklandschaft kommentiert wird und nur Mozart und Falco bekannt ist, weil man nur in "Notfällen" beim Transit durch das Land diesen Sender hört ... OK. Tatsache ist: Die "Arme" Fr. L. ist eine abgehobene, selbstverliebte Frau mittleren alters (siehe Facebook), die sich bisher in keiner Weise musikalischen Wissens hervorgetan hat und ihren Job als Motor für ihre weitere IT? Karriere benutzt. Und JA, es leben auch noch ein paar Österreichische Musiker/Bands. Parov Stelar, Christina Stürmer, Texta, Bilderbuch ( frisch auch gerade in deutschen Medien präsent ) und hier noch eine Liste von Herrn Gröbchen http://groebchen.wordpress.com/ - einfach googeln - sie werden staunen. MfG
AntwortenLöschenErgänzung: In den Hitparaden der Welt sind auch deutsche Lieder nicht vorhanden, darum geht es doch nicht. Stichwort Meinungsfreiheit: Es haben eben 1000de Menschen ihre Meinung kund getan. Heute heißt das eben Shitstorm. Und ob der "beknackt" ist oder doch etwas positives bewirkt hat wird sich zeigen.
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