Freitag, 11. Dezember 2015

Unseriöse UNICEF Weihnachts-Spendenaktion: 1 € für jedes Like, 2 € für jeden Share

Ein Jahr alt, aber mir erst jetzt unter die Tastaur gekommen. Und um es mit Gernot Hassknecht zu sagen: ICH REGE MICH AUF, ABER SOWAS VON!

Spenden an sich ist ja gut. Aber deshalb ist nicht jede Spendenaktion okay. Die Weihnachtsspendenaktion der UNICEF ist es nicht.



Das klingt ja erstmal toll: Likes und Shares werden scheinbar zu superniederschwelligen und für die Spender kostenlosen Spenden. Aber was steckt dahinter? Eine Familie hat UNICEF einen Haufen Geld gegeben. Die könnte UNCEF jetzt einfach für die gute Sache verwenden - und gut (!) ist. Aber nein, UNICEF instrumentalisiert das Geld für einen guten Zweck in Form einer Zweitverwertung, um die eigene Reichweite auf Social Media zu vergrößern.

Es ist nicht so, dass solange Geld gespendet wird, wie es Likes und Shares hagelt. Denn dann würden 500 Millionen Shares unglaubliche 1 Milliarde Euro Spenden ergeben. Aber weit gefehlt! Der entscheidende Satz ist: "Die Aktion läuft bis Weihnachten mit verschiedenen Fotos auf unserer Facebook-Seite – oder bis der Spendentopf ausgeschöpft ist".

Und das ist der Moment, an dem ich diese Aktion so richtig beschissen finde. 


Denn dort steht damit auch: Wenn ihr nicht genug Likes und Shares vergebt, behalten wir den Rest der Spende für uns und gehen davon Ledersessel und Playstations für unsere Büros kaufen. Da werden sie allerdings nicht tun. Hoffe ich jedenfalls. Denn das Geld wurde von der Familie für arme Kinder gespendet.

Aber was bedeutet das für die Facebook Nutzer, die das Bild in Treu und Glauben teilen und liken?


Nun, dass UNICEF seine Facebook Fans verarscht und instrumentalisiert hat. Denn scheißegal wie oft das Bild geliked oder geteilt wird, es wird doch sowieso das Geld gespendet, es WURDE ja schon gespendet (von der Familie).

So sehr ich die gute Sache auch unterstütze, liebes Social Media Team von UNCIEF: so nicht. Mit dieser Art des Marketing bedient ihr euch Nepper-, Schlepper-, Bauernfänger-Methoden. Das ist unseriös. Und wenn UNICEF seine Außenwahrnehmung so ohne Not von "denen kann man vertrauen" zu "die sind unseriös" wandelt, erreicht die Aktion genau das Gegenteil von dem, was vermutlich intendiert war.

Setzen, Sechs.

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